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In Borchen bleiben auch in Zukunft „Graue Flecken“; Der Rat spricht sich mit breiter Mehrheit gegen eine Teilnahme am Förderprogramm aus.

In Borchen bleiben auch in Zukunft „Graue Flecken“; Der Rat spricht sich mit breiter Mehrheit gegen eine Teilnahme am Förderprogramm aus.

Sonntag, 24.03.2024

Es liegt ein Grauschleier über der Stadt“. Diese Zeile aus dem legendären ersten Album der Düsseldorfer Band Fehlfarben ist längst in den Sprachgebrauch eingegangen. Im Rat der Gemeinde Borchen aber war am Donnerstagabend nicht von einem Grauschleier, sondern von „Grauen Flecken“ die Rede.

Damit sind die letzten Gebiete gemeint, die aktuell noch nicht ausreichend per Glasfaser mit Breitband-Infrastruktur versorgt sind. Bund und Land haben ein Förderprogramm aufgelegt. Borchen wird sich daran nicht beteiligen. Denn die Erschließung von noch 204 Adressen würde allein die Gemeinde in den kommenden Jahren 1,562 Millionen Euro kosten. Die Summe war den Fraktionen von CDU, SPD, FWB und FDP zu hoch. In der Abstimmung über einen Beschlussvorschlag der Verwaltung votierten nur die Bündnisgrünen für die Teilnahme am Programm. „Wir sollten ganz Borchen zukunftsfähig machen“, warb Hartmut Oster.

Wir können die Bürger nicht zwangsbeglücken

Wir können es uns nicht erlauben, das Geld zum Fenster herauszuwerfen und die Bürger zwangszubeglücken“, gab Volker Tschischke von der SPD zu Protokoll. „Wenn wir finanziell anders dastehen würden, könnten wir über die Sache reden“, betonte Marcel Welsing von der FDP. „Wir haben das Geld nicht. Wenn wir es hätten, sollten wir es lieber anders verwenden“, erklärte der Christdemokrat Markus Reinstädtler. „Das ist viel zu teuer“, befand Reinstädtlers Fraktionskollege Heinrich Rebbe. Der Ortsvorsteher von Dörenhagen berichtete darüber, dass er mit den Anliegern im Bereich der „Grauen Flecken“ gesprochen habe. „Die sind nicht interessiert“, betonte Rebbe. Auch Gerald Klocke, SPD-Ratsherr und Ortsvorsteher in Nordborchen, hatte im Außenbereich Gespräche geführt und ähnliche Erfahrungen wie Rebbe gemacht.

Wenn wir nicht teilnehmen, überlassen wir die Leute sich selbst. Wir sollten aber alle Bürger Borchens auf den technologischen Fortschritt vorbereiten“, gab Simon Daniel als Leiter der Borchener Bauverwaltung zu bedenken. Zudem sei zu berücksichtigen, dass im Gegensatz zum bisherigen „Weiße-Flecken“-Programm keinerlei Bestrebungen auf Bundes- oder Landesebene erkennbar seien, die auf ein weiteres gesondertes Förderprogramm im Anschluss an diesen „Graue-Flecken“-Vorstoß hindeuteten. Es handele sich also um eine letzte Chance.

Bürgermeister Uwe Gockel erinnerte daran, dass in Etteln das schnelle Internet per Glasfaser „bis zur letzten Milchkanne“ dank einer beispielhaften Eigeninitiative bereits ausgebaut sei. Der parteilose Bürgermeister betonte zudem, dass im Haushalt Mittel bereitständen. So seien für die Jahre 2025 und 2026 bereits Aufwendungen in Höhe von jeweils 200.000 Euro und für das Jahr 2027 Aufwendungen in Höhe von 250.000 Euro veranschlagt.

Dieses Geld will eine Ratsmehrheit nun anders ausgeben. Alte Platten werden davon aber nicht gekauft.

Den Link zur Pressemitteilung finden Sie hier.

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