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Bundesnetzagentur: Viele Konsumenten noch zufrieden mit altem Kupfer

Bundesnetzagentur: Viele Konsumenten noch zufrieden mit altem Kupfer

Donnerstag, 21.03.2024

Chefregulierer Klaus Müller will Glasfaser beliebter machen. Telekom-Chef Gopalan warnt einen Vodafone-Manager eindringlich, nicht zu lügen.

Viele Menschen sind mit ihrer alten Kupferleitung noch zufrieden. Das sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bei der FTTH Conference am 20. März 2024 in Berlin. "Wir haben viel Kupfer, und wir haben viele Konsumenten, die ganz zufrieden damit sind. Aber wir alle wissen, dass das die Vergangenheit ist, und wir müssen in die Zukunft schauen."

Die Leute müssten von Glasfaser überzeugt werden, damit sie sich dafür entscheiden, und das nicht erst in zehn Jahren, "sondern mindestens in den nächsten Monaten", betonte der oberste Regulierer beim German CEO Panel. Müller mache sich keine Sorgen um die Digital Natives, sondern um den Durchschnittsmenschen und wie man diesen als Verbraucher von Glasfaser überzeugen könne.

Doch hier ist einfach oft der höhere Preis für die Nutzer abschreckend. Bisher bietet die Telekom 1 GBit/s im Download und 200 MBit/s im Upload für 79,95 Euro für private Endkunden. Viele Haushalte wollen auch keinen Wechsel, weil sie wochenlange Internetausfälle befürchten.

Jan Georg Budden, Chef von Deutsche Giganetz, fragte Srini Gopalan, ob die Deutsche Telekom Tausende Ranger in Gebiete schicken müsse, "wo wir ausbauen wollen. Ihr überbaut unsere Gebiete, doch es gibt keinen Grund, das zu tun. Setzen wir uns doch an einen Tisch. Sag mir, wann du Zeit hast", erklärte er auf dem Podium in Richtung des Telekom-Chefs, der einige Plätze weiter auf dem Podium saß.

Telekom-Deutschland-Chef wütend: Nicht lügen auf der Bühne

Laut Budden ist Deutsche Giganetz der drittgrößte Glasfaserbetreiber. "Wir wollen breitere Flächen ausbauen, große homogene Cluster", sagte er. Zeitgleich zur FTTH Conference finde eine der weltgrößten Investorenkonferenzen statt. Hier sei FTTH nicht mehr oben auf der Liste, sondern Rechenzentren und Energieversorgung. "Und das können wir nicht brauchen", sagte Budden.

Auf die Aussage von Michael Jungwirth, Group Public Policy & Regulatory Director bei Vodafone Germany, der Telekom sei ein vom "Steuerzahler finanziertes Netz geschenkt worden", reagierte Telekom-Deutschland-Chef Srini Gopalan sichtlich gereizt. "Es wurde nicht vom Steuerzahler finanziert. Bitte nicht lügen auf der Bühne", sagte er. Gopalan habe sich eine konstruktive Diskussion erhofft, nicht eine rückwärtsgewandte.

Die Telekom argumentiert, es gebe kein "geschenktes Kupfernetz". Man habe zum Ausgleich für die damaligen Investitionen in das Netz im Zuge der Privatisierung Schulden in Milliardenhöhe übernommen. Ebenso seien die Netzinvestitionen durch den Börsengang der Telekom verzinst an den Bund und damit an die Steuerzahler zurückgeflossen, stellte der Konzern klar.

Den Link zur Pressemitteilung finden Sie hier.

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